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Niccola Liedl: „Für a bisserl mehr Freude“

Niccola Liedl, BA pth ist Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision mit den Schwerpunkten Säuglings-, Kinder- und Jugend-Psychotherapie. Dieses Frühjahr hat sie trotz der Krise den Weg in die Selbstständigkeit gewagt. Das gesamte afp-Team freut sich sehr, die junge Therapeutin am Weg in die Selbstständigkeit in Fragen der Positionierung, Kommunikationsstrategie und diversen Umsetzungen begleiten zu dürfen. Ein Blick auf ihre Website vermittelt einen guten Eindruck über den gelungen Start.

Niccola Liedl

Im Interview spricht Niccola Liedl über ihren Weg in die Selbstständigkeit, die aktuelle Gesundheitskrise und was die moderne Psychotherapie gerade in solchen Zeiten leisten kann.

Haben Sie immer schon mit dem Gedanken gespielt, sich selbstständig zu machen? Bzw. worin lag letztendlich der Anreiz zur Selbstständigkeit?

Ich denke, dass ich schon sehr lange mit dem Gedanken gespielt habe mich selbstständig zu machen, dieser Gedanke war seit meiner Jugend immer wieder in meinem Kopf. Allerdings war für mich klar zuerst einmal die Matura zu machen, fertig zu studieren und dann, wenn es sich ergibt den Weg in die Selbstständigkeit einzuschlagen. Den Anreiz an einer selbstständigen Tätigkeit sehe ich unter anderem in der Eigenverantwortung, im Sinne von: „Ich trage die Verantwortung für positive Entscheidungen als auch für negative Entscheidungen“.

Wie ist es, sich jung selbstständig zu machen? Denken Sie, das ist ein Vorteil/Nachteil?

Natürlich bringt es viele Vorteile, da ich schon in jungen Jahren viele Erfahrungen sammeln kann, die mir vielleicht in meinem späteren Leben oder bei zukünftigen Dingen, die den Job betreffen, weiterhelfen können. Außerdem denke ich mir, ich bin jung und sehr motiviert etwas Eigenes aufzubauen und ich kann mich im Moment wirklich zu 100% darauf konzentrieren. Ich stelle mir das später, wenn man eine Familie hat, vor allem als Frau wesentlich schwieriger vor.

Ein großer Nachteil ist definitiv, ich nenne es einmal „alles drum herum“. Ich habe mir nie gedacht, was man für eine Selbstständigkeit alles braucht bzw. was man alles berücksichtigen muss. Es sind also vor allem in der ersten Zeit viele Unsicherheiten gegeben, die einen oft aus der Bahn bringen. Wichtig ist aber, immer wieder auf die Bahn zurückzufinden und zu denken, dass man daraus viel lernen kann.

Nun mag man meinen, dass Krisenzeiten vielleicht nicht so ideal dafür geeignet sind, ein eigenes Business zu gründen bzw. sich selbstständig zu machen? Wie denken Sie darüber?

Ja, das sehe ich genauso. Allerdings habe ich einen Beruf gewählt, natürlich unwissentlich, der wahrscheinlich genau in Krisenzeiten gefragter denn je ist. Egal welche Art von Medien im Moment konsumiert werden, überall liest man: Psychische Belastungen nehmen zu, Depressionen, Angsterkrankungen etc. Und ich gehe mal davon aus, dass es die nächsten Jahre diesbezüglich nicht besser werden wird, sondern im Gegenteil eher schlimmer. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen wird immer wieder deutlich, wie sehr sie unter der Krise leiden und wie sehr sie darunter leiden, dass sie als Schicht der Gesellschaft wirklich kein Mitspracherecht hatten bzw. haben und sie einfach die Maßnahmen mit Home-Schooling und Co. über sich ergehen lassen mussten. Anders als Erwachsene, die wahrscheinlich teilweise frei wählen konnten, wie sie ihren Arbeitsalltag gestalten wollen. Daher würde ich sagen, dass es für diese Branche wahrscheinlich selten einen besseren Startzeitpunkt als diesen geben wird.

Wie verhalten sich die Gesundheitskrise und die von Ihnen angebotene Psychotherapie zueinander?

Wie oben schon kurz erwähnt, liest man derzeit überall, wie psychisch belastet die Gesellschaft ist und wie sehr dies alles an der Psyche kratzt. Nachdem ich als Kindergartenpädagogin tätig war und ich schon immer sehr gerne mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet habe, habe ich mich schon sehr bald dazu entschieden, dorthin meinen Fokus zu lenken. Dass dies jetzt so passend sein wird, hätte ich mir nie gedacht. Ich denke daher, dass das Angebot der Psychotherapie für Kinder und Jugendliche im Moment sehr wichtig ist und dass sich niemand dafür schämen soll Psychotherapie in Anspruch zu nehmen.

Mein Claim  „Für ein bisserl mehr Freude“ drückt mit wenigen Worten sehr viel aus. Einerseits geht es darum, wieder mehr Freude zu empfinden – gerade in Krisenzeiten ist das besonders wichtig. Denn wenn man mehr Freude spüren kann, dann wird das Leben wieder lebenswerter, lustiger und unbeschwerter. Und andererseits soll „ein bisserl“ zum Ausdruck bringen, dass oft schon ein kleiner Impuls für einen Zugewinn an Freude reicht, um die schönen Seiten des Lebens in ihrer Fülle wahrzunehmen. Meine Aufgabe sehe ich vor allem darin, Kinder und Jugendliche auf dieser Suche zu begleiten. Ich möchte Kindern helfen, wieder mehr Freude zu spüren und Dinge wieder lebenswerter zu machen.

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